Die Extremitäten sind hervorragend an ihren Lebensraum angepasst. Die Finger und Zehen bilden kleine Greifzangen, die damit Äste umfassen können und sich damit zusammen mit ihrem Schwanz sicher durch das Ast- und Buschwerk bewegen können. Wie bei den Menschen gibt es pro Extremität fünf Fingerknochen. Jedoch sind diese nicht einzeln mit einer Haut überzogen, sondern die Haut um schließt einmal drei und einmal zwei Finger. An den Vordergliedmaßen sind drei Finger nach Innen gerichtet und zwei Finger nach Außen. Bei den Hintergliedmaßen ist es genau umgekehrt.
Bei den Chamäleons unterscheidet man zwischen ovipar (eierlegend) und ovovipar (lebendgebärend). Die Jungtiere bzw. die Eier, werden immer vom weiblichen Tier ausgetragen. Wie auch Säugetiere haben auch Chamäleons Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter und eine Scheide, welche allerdings in der Kloake mündet. Legt das Chamäleon Eier, kann der Bereich der Kloake vorgestülpt werden, damit die Eier nicht mit dem Kot oder dem Urat der Tiere in Berührung kommen.
Männliche Tiere haben nicht nur einen Penis, sondern verfügen über zwei sogenannte Hemipenisse. Diese liegen in der Nähe des Schwanzansatzes hinter der Kloake. Bei der Paarung kommt lediglich nur ein Hemipenis zum Einsatz. Über kleine Furchen läuft die Samenflüssigkeit bei der Paarung äußerlich am Hemipenis entlang und wird so in der weiblichen Kloake platziert.
Bei Jungtieren ist solange die farblichen Akzente noch nicht erkennbar sind, eine Geschlechtsbestimmung durch die Geschlechtsorgane mögliche. Männliche Tiere haben im Gegensatz zu weiblichen Tiere eine Verdickung am Schwanzansatz. Dies sind die Hemipenistaschen.
Die Haut der Chamäleons besteht aus drei Schicht. Der Oberhaut, der Lederhaut und der Unterhaut. Die Oberhaut bildet mit ihrer verhornten Zellschicht die typischen Schuppen. Sie schützt das Chamäleon vor Feuchtigkeitsverlust und äußeren Verletzungen. Auch der Farbwechsel, welcher für die Kommunikation der Tiere zuständig ist, wird durch die Oberhaut ermöglicht. Da ein Chamäleon ein Leben lang wächst (im Jungtieralter schneller, im adulten Alter langsamer), und die Oberhaut aber nicht mitwächst, muss das Tier diese mit der Zeit abstreifen. Dies wird dann Häutung genannt. Vor Beginn der Häutung ist es möglich, das die Tiere ihr Verhalten ändern. Dies kann sich durch verschiedene Verhaltensmuster äußern: Sie fressen zum Teil weniger, ziehen sich möglicherweise ins Unterholz zurück oder legen zum Teil ein aggresiveres Verhalten an den Tag. Jungtiere häuten sich meistens am Stück, bei älteren Tieren ist es möglich, das sie nur bestimmte Körperstellen häuten. Zum Beispiel der Kopf, eine Zeit später der Schwanz, dann die Beine usw.
Chamäleons benötigen bei der Häutung normalerweise keine Hilfe, wenn die Haltungsparameter stimmen. Man sollte also weghängende Hautfetzen auf keinen Fall abreißen!
Der Atemtrakt von Chamäleons ist sehr speziell. Er ist nicht wie bei Säugern im oberen Teil des Körpers, sondern die Lunge erstreckt durch fast den kompletten Rumpf des Tieres. Dies ermöglicht es dem Tier unter anderem sich bei Gefahr oder der Balz sich aufzublasen und größer zu erscheinen.
Ebenso ist die Lunge durch ganze feine Membrane sackartige aufgebaut. Bei Chamäleons finden sowohl beim Ein als auch beim Ausatmen ein Gasaustausch statt, was eine doppelt so hohe Sauerstoffversorgung des Blutes gewährleistet. Jedoch sind durch dem sackartigen Aufbau der Lunge, mit den feinen Membranen Chamäleons auch einer sehr viel höheren Gefahr der Infektion der Atemwege ausgesetzt. Da sie keine Zwerchfell besitzen, können sie auch keinen Schleim abhusten. Atemwegsinfektionen sind stets Grund großer Besorgnis. Ein offenes Maul trotz nicht zu warmen Temperaturen, röchelnde Geräusche oder auch Schleimbildung im Maul sollten stets zu einem Arztbesuch führen.
Da die Anfälligkeit im Atemtrakt schnell zum Tode des Tieres führen kann, sollte das Terrarium entsprechend aufgebaut sein, sowie die jeweiligen Parameter eingehalten werden.
Ausreichende Belüftung des Terrariums durch große Lüftungsflächen, Luftfeuchtigkeit im optimalen Bereich (auf Dauer nicht zu trockene oder zu feuchte Luft) und Vermeidung von ständiger Zugluft können ein Teil der Gefahr minimieren.
Der Schwanz der Chamäleons wird zum Klettern und Festhalten genutzt. Er kann im Gegensatz zu Eidechsen nicht abgeworfen werden. Wenn ein Tier einmal den Schwanz verliert, kann dieser nicht wieder nachwachsen. Der Schwanz ist meist so lang wie das Chamäleon selbst. Gesunde Tier können den Schwanz immer komplett einrollen. In der Schlafphase ist der Schwanz so gut wie immer eingerollt. Tagsüber meist in Ruhephasen. Wenn ein Chamäleon den Schwanz nicht mehr einrollen kann, ist dies meist ein Indiz dafür, das mit dem Tier etwas nicht stimmt.
Chamäleons gehören zu den wechselwarmen Tieren. Das heißt, sie können ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren und sind somit auf externe Wärmequellen wie die Sonne angewiesen. In der Terrarienhaltung übernimmt diese Aufgabe die Lichttechnik mit den UV und Wärmelampen.
Die Tiere heizen sich im Sonnenbad so lange auf, bis sie die richtige "Betriebstemperatur" erreicht haben. Anschließend gehen sie ihre Wege oder ziehen sich ins Unterholz und schattigere Bereich zurück.
Werden die Tiere in zu kalten oder zu dunklen Terrarien gehalten, werden sie inaktiver. Ihr Kreislauf sackt daraufhin ab und der Stoffwechsel wird heruntergefahren.
Man sollte also in seinem Terrarium habitatsähnliche Licht- und Wärmeverhältnisse schaffen, damit der Kreislauf und Stoffwechsel der Tiere im optimalen Bereich arbeiten kann.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Versorgung mit UV- Licht, im richtigen Wellenbereich. Chamäleons benötigen das richtige UV- Licht, um das Vitamin D3 zu synthetisieren. Nur so können sie das lebenswichtige Calcium aus der Nahrung aufnehmen und für den Aufbau und Erhalt der Knochenstruktur nutzen. Auch wird es benötigt, damit bei Weibchen die Eier richtig ausgebildet werden können.
Zwischen Speyer/Rheinland-Pfalz und Karlsruhe/Baden-Würtemberg
76773 Kuhardt