Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen Boden für ein Baum- und Buschbewohnendes Tier zu gestalten.
Ich habe schon gesehen, das sie gar kein Bodengrund für ein Terrarium verwendt wird, was auch funktionieren kann. Doch dies stellte für mich keine Alternative dar. Zum einen, da Pantherchamaeleons
und Jemenchamaeleons eierlegende Chamaeleonarten sind und einen Bodengrund zur Eiablage benötigen und zum Anderen, da ich ein möglichst naturnahes Terrarium abbilden möchte. Zusätzlich schafft ein
Bodengrund nocheinmal ein ganz besonderes Klima im Terrarium, da er die Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann und die Pflanzen besser wachsen können.
Am Anfang habe ich mir in Baumärkten oder Terraristikgeschäft noch den verpackten Bodengrund für Terrarien gekauft und dafür einige Euro für ein kleines Säckchen ausgegeben.
Seit Jahren bin ich umgestiegen auf eine Mischung aus Walderde, Blumenerde und bei Weibchen noch etwas Sandanteil. Die Verhältnisse wären dann im Anteil ungefähr 3W/2B bzw 2W/2B/1S
Bei der Blumenerde verwende ich die billige aus dem Baumarkt, da diese meist ungedüngt ist. Hier ist darauf zu achten, das in der Blumenerde keine
Styroporkügelchen sind. Diese könnte vom Chamaeleon mitgeschossen werden und gesundheitliche Schäden beim Tier anrichten. Um dies auszuschließen ist also eine ungedüngte Blumenerde ohne
Styroporkügelchen zu verwenden.
Unter Walderde kann man sich im ersten Moment nicht viel vorstellen, warum das diese Sinn machen soll. Die Lösung ist ganz simpel und hört sich beim ersten Mal
vielleicht etwas verwirrend an. Ich bin schon öfters gefragt worden, ob ich beim Einbringen der Walderde diese vorher erhitze, um keine Schädlinge ins Terrarium einzubringen. Doch dies würde die
gegensätzliche Wirkung als gedacht haben, als die die ich mit der Walderde erzielen möchte. Die Erde aus dem Laubbald enthält kleine Tierchen und Organismen. In der Natur sorgen diese dafür das
abgestorbene Pflanzen- oder auch Tierreste relativ schnell zersetzt werden. Diesen Effekt möchte ich auch gerne im Terrarium nutzen. Abgefallene Blätter, Kot oder auch tote Futtertiere werden bei
einem aktiven Bodengrund innerhalb kurzer Zeit zersetzt. Man muss also nicht ständig den Bodengrund säubern, sondern lässt dies durch den natürlichen Prozess geschehen.
Zur Entnahme von Walderde suche ich mir in einem Laubwald einen umgefallenen Baum, dickere Äste oder Rinde, die schon einen gewissen Zersetzungsprozess unterfallen ist und drehe diese Stücke
herum. Meist wusselt es schon vor lauter Kleinstlebewesen. Mit einem großen Eimer und einer Schaufel entnehme ich dann die oberen Schichten und bringe auch kleine Holzreste, Laub und zersetztes
Totholz mit in dem Bodengrund ein. In diesem lebenden Bodengrund befinden sich dann Tausendfüßler, Waldspringschwänze, kleine Käfer, Schnecken, Regenwürmer und noch andere viel kleinere Tierchen.
Und genau diese Kleinstlebewesen möchte ich auch später in meinem Terrarium haben, damit diese eine Art Terrariumpolizei spielen und den Bodengrund rein halten.
Zusätzlich zu den Vorteilen, das abgefallenes Laub und Pflanzenreste, sowie Kot und Futterreste zerstetzt werden, hat Walderde mit einem funktionierenden Mikrokosmos den weiteren Vorteil, das es
immer angenehm nach Wald duftet und sich in der Regel kein Schimmel bilden kann. Man sollte jedoch nicht so ungeduldig sein mit der Walderde im Terrarium, sie benötigt ein wenig Anlaufzeit. Doch wenn
es sich eingespielt hat, ist sie ein wahrer Helfer.
Den Sand verwende ich bei den Terrarien mit den Weibchen zu einem kleinen Anteil. Durch den dann feuchten Sand können die Weibchen ihre Gänge zur Eiablage besser graben. Als Sand
könnte man als Beispiel Spielkastensand verwenden. Man kann aber auch Sand von der Kiesgrube verwenden. Jedoch sollte man darauf achten, das der Sand nicht scharfkantig ist und sich das Tier beim
Graben dadurch verletzten könnte.